Nistkasten-Kontrolle

was man bei der Nistkastenkontrolle alles erleben kann und wie man am Nest den Bewohner erkennt

Die Nistkastenkontrolle und Pflege, d.h. Entfernung des alten Nestes, wird in der Regel ab Ende September bis Ende Januar durchgeführt.

Hier wollen wir anhand von Bildern darstellen, was wir in den letzten Jahren dabei alles gesehen und erlebt haben. Für diejenigen, die neu sind und noch nicht so viel Erfahrung mitbringen, soll anhand von Bildern gezeigt werden, wie man am alten Nest auf den Bewohner schließen kann.

Meisen

Eines der häufigsten Nester, die man findet, ist das Meisennest. Es besteht in der Regel aus Moos mit einem ganz feinen Flaum um den Rand.

Um welche Meisenart es sich handelt (Kohl-, Blau-, Tannenmeise...), können nur absulute Experten am Nest bestimmen.


Der Kleiber

Das Markenzeichen des Kleibers: er rennt kopfunter am Baumstamm hinab.

Er kleistert jede Ritze zu und verkleinert das Einflugloch auf seine Größe. Das Nest besteht aus kleinen Rindenstückchen.


Der Sperling

Es gibt bei uns den Haussperling und den Feldsperling. Unterscheidung: der Feldsperling hat unter dem Auge eine weiße Stelle mit einem schwarzen Fleck in der Mitte.

Das Nest füllt den ganzen Kasten aus. Es besteht aus dürren Grashalmen und ist mit vielen Federn ausgepolstert.


Der Trauer-Fliegenschnäpper

Ein seltener  Höhlenbrüter in unseren Nistkästen ist der Trauerschnäpper. Er gehört zur Familie der Fliegenschnäpper. Sein Nest ist kreisrund und besteht aus getrockneten Grashalmen unterschiedlicher Größe und Stücken von Blättern.


Der Gartenrotschwanz

Der Gartenrotschwanz gehört ebenfalls zur Familie der Fliegenschnäpper.  Bitte nicht verwechseln mit dem Hausrotschwanz, den (fast) jeder kennt. Er ist ein Zugvogel, sehr selten geworden und bewohnt natürlicherweise Höhlen in alten Obstbäumen von Streuobstwiesen.

Sein Nest besteht aus unterschiedlichen getrockneten Grashalmen. Es ist jedoch nicht so schön rund wie beim Trauerschnäpper. Als Nisthilfe kann man ihm unseren Dreieckskasten anbieten oder einen speziellen Kasten mit senkrecht-ovalem Einflugloch (s. Bild unten).


Siebenschläfer im Nistkasten

Ein häufiger Gast in Nistkästen, vor allem in denen, die im Wald aufgehängt sind, ist der Siebenschläfer. Es ist eine falsche Befürchtung, dass er den Vögeln Konkurrenz macht. Er bezieht den Nistkasten erst im Juli, wenn die Vogelbrut schon ausgeflogen ist.

Er legt eine Schicht aus frischen Laubblättern auf den Kastenboden oder auf das Vogelnest (sofern vorhanden). Dann bekommt er seine Jungen und zieht sie bis in den Oktober hinein dort groß. Danach verlassen die Siebenschläfer das Nest und suchen sich eine Erdhöhle, wo sie 7 Monate lang (daher der Name) überwintern.


Haselmaus

Ein - leider - in den letzten Jahren immer seltenerer Gast in den Nistkästen ist die Haselmaus. Der Name ist etwas irreführend, da die Haselmaus zur Familie der Bilche gehört, ebenso wie der Siebenschläfer. Sie zieht erst im Spätherbst in den Nistkasten ein, baut dort ein kugelförmiges Nest aus Grashalmen und Blättern, und hält dort ihren Winterschlaf. Bitte das Nest bei der Nistkastenkontrolle nicht entfernen!!! Wir bitten um Meldung an uns, wenn sie eines entdecken.


Wespen und Hornissen

Diese Insekten nehmen auch gerne mal einen Nistkasten zum Bau ihres Waben-Nestes.  Die Tiere sind sehr nützlich: sie fressen viele Raupen bzw. verfüttern sie an ihre Jungen. Man braucht keine Angst vor ihnen zu haben. Sie sind nicht aggressiv. Nur wenn man sich am Nest selbst zu schaffen macht, greifen sie an. Wespen- und Hornissenvölker leben nur ein Jahr.  Im Herbst sterben alle bis auf die Königin, die in einem Versteck (nicht im Nest!!) überwintert und im nächsten Jahr an anderer Stelle ein neues Volk gründet.

Entfernen sie das Nest bitte erst im Spätherbst, indem sie es z.B. mit einer Spachtel auskratzen.